Long Time …

13. September 2010

Es ist eine lange Zeit vergangen seit dem letzten Eintrag. Fast wäre es in Vergessenheit geraten, dass hier mal was eingetragen werden könnte … Aber viel ist passiert und die Umstände brachten es mit sich, dass Prioritäten verteilt werden mussten. So weit, so gut.
Das Gitarrenthema ist nach wie vor brisant und DER Hauptbestandteil meiner Tätigkeit. Deswegen werde ich wieder in den Blog investieren. Wenn es Euch denn interessiert …
Ich grüße explizit meine Crew ! Ihr seid ein tolles Team ! Außerdem Dr. Heartbeat, Harald von Schwerkraft, den Ka””leun, den großen Pure Quo und selbstredend alle meine Ex-RTG-Customers !
Rock on !

Man liest ja soviel …

17. Juni 2008

… im Internet …
Das ist mühsam : Wenn ich doch eine Gitarre kaufen möchte, es muss auf alle Fälle die “Richtige” sein, dann muss ich das Ding mal genau unter die Lupe genommen haben !? Sicherlich ist der gemeine Internet-Deal der günstigste, aber ist es für die erhoffte, lang währende Beziehung zum Instrument nicht egal, ob es 20, 50 oder 100 Euro teurer ist, weil es vor Ort eine paasable Lösung ist ? Manch einem mag die historische oder auch technische Bedeutung egal sein. Ebenso das Urteil von Magazinen und Foren-Nutzern. Oder eben umgekehrt … !
Niemand weiss genau, welche Umstände ein Internet-Urteil zu grunde liegen. Und deswegen sollte man den Schuh auf alle Fälle mal anprobieren, bevor damit ein 100m-Olympia-Finale gewinnen möchte.
Bestimmt kann sich jeder seiner Vorstellung an der Quelle vor Ort sein Bild machen. Sollte “vor Ort” nicht wirklich möglich sein, dann darf es für die “Richtige” zur Not auch mal ein Urlaubstag sein, damit man die sauer angesparten, wertvollen Euros auch sinnvoll investiert.

Bundreinheit

16. Juni 2008

Ist der oder sind die Bünde unrein ? Seit wann das denn ?
Reagierte über Nacht das Metall mit eigenartigen Stoffen, die in der Luft lagen ? Vielleicht von der letzten Probe ein paar Pilzsporen aus dem Proberaum im Koffer eingefangen …
Oder hat er sich mal wieder nach der Gartenarbeit die Hände nicht gewaschen ? Somit dürften die Bünde richtig unrein, regelrecht schmutzig sein …
Immer wieder kommt diese Frage auf, warum die Gitarre nicht mehr richtig klingt. Meistens fällt das nach kurzer Zeit (hoffentlich) auf, wenn der Gitarrist mit Forscherdrang an den Schrauben seines Instrumentes dreht. Falls das gute Stück ein Vibrato in frei schwebender Position hat (á la Floyd Rose), ist ruckzuck dem Spielvergnügen ein Ende gesetzt.
Insbesondere, wenn der Gitarrist dem grassierenden Drop-Tuning-Fieber unterliegt …

Entwarnung !
Alles nicht so schlimm, denn die Bünde sind nicht unrein, werden sie höchstens durch ungewaschene Hände, aber es gibt keine Heinzelmännchen, die die Bünde still und heimlich versetzen !!

Wer sich sein Instrument näher betrachtet, kann erkennen, dass die Saitenreiter der Brücke/des Steges/des Vibratos leicht treppenstufig stehen.
Schon mal in einen Konzertflügel geguckt ?
Auf der Bass-Seite ellenlang und im Diskant ganz kurz. Jeder zu erzielende Ton benötigt die richtige Länge (Mensur) und ein passende Saitenstärke.
Eben dieses Prinzip wirkt auch auf der Gitarre mit nur sechs Saiten.
Und wenn man keine “Normal”-Stimmung (es gibt eigentlich keine Standard-Stimmung; die Stimmung EADGHE ist die am weitesten verbreitete) mit üblichen Saitenstärken verwenden möchte, sondern eben dicke Drähte für tiefe Stimmungen, dann muss das Setup der Gitarre daran angepasst werden.
Je dicker der Draht, desto länger die jeweilige Mensur.

Und natürlich bedeutet es bei einer Gitarre mit einem frei schwebenden Vibrato viel Fummelei, bis das alles mal passt.

Laute Sprecher

20. Februar 2007

Da mach’ ich mir die Mühe, um endlich die richtigen Lautsprecher im Amp zu montieren … Also, vor einigen Monden hatten es die originalen Lautsprecher in meinem Früh-Siebziger-Twin-Reverb es so richtig hinter sich. Die Sicken lösten sich in Wohlgefallen auf und so kam nur noch ein müdes Röcheln. Die Ersatz-Lautspecher waren damals schnell gefunden, aber es bot sich die Möglichkeit, sie mit einem beträchtlichen Gewinn weiter zu verkaufen. Ich war jung und brauchte das Geld … So fanden sich alsbald ein paar No-Name-Speaker in meinem Amp wieder, von denen ich immer dachte, dass sie zwar funktionieren (richtige Impedanz und Verdrahtung, harte Aufhängung, 1,5″ Spule), aber nicht das letzte Quentchen übertragen, bzw. nicht die notwendige Intensität hätten. Nach langem Hin-und-Her entschied ich mich zum Quasi-Original, dem Jensen C12K. Der wird beim ’65 Twin Reissue verbaut und klingt hervorragend.
Bei meinem Amp tat sich erstaunlicher Weise wenig: weder die Höhen klingelten wie die Glocken von Rom, noch die Bässe bollerten wie Kanonen. Das Mitten-Spektrum hat nun etwas mehr Reserven, aber alles in Allem bin ich etwas enttäuscht. Vielleicht brauchen sie ja etwas Zeit wie eine gute Gitarre …
Aber Ausnahmen bestätigen doch immer wieder die Regel. Heisst es doch, dass man mit dem Lautsprecher den Sound in eine komplett andere Richtung schieben kann.
Das bedeutet dann wohl, dass die No-Names richtig gute Speaker sind, wenn der “amtliche” Lautsprecher nicht sooo viel besser klingt …
Erstaunlich, welche Entdeckungen man immer wieder mal machen kann.

Üben spielen oder Spielen üben ?

16. Februar 2007

Entweder ist ein Gitarrist zeitlebens auf der Suche nach seinem Gral, was die Klangqualität (Gitarre, Amp, FX) betrifft, oder er spielt. Einfach spielen. Gitarre eingestöpseln und spielen.
Häufig stellt sich die Frage, “klingt” es oder “klingt” es halt nicht ? Schwer zu beantworten, denn der Sound entsteht nicht durch “die” Gitarre oder “den” Amp, sondern – zum Glück – immer noch durch den Gitarristen. Was das mit der Überschrift zu tun hat ?
So häufig blockieren sich Saitenhelden durch Auseinanderschrauben und Untersuchen, natürlich mit anschliessender Forumsdiskussion, so dass kein weiterer kleiner Schritt Richtung Sound unternommen wird, weil anstatt mit Spielen die Zeit anderweitig verstreicht. Sicherlich ist Üben keine wirklich gute Freizeitbeschäftigung, lernt man für den Lehrer oder für sich selber ?
Vokabeln pauken macht vordergründig nicht wirklich Sinn. Wenn man aber einen Fremden trifft, ist Englisch die erste Wahl. Ausser bei Franzosen vielleicht … Wenn Hände und Füsse nicht mehr zur Verständigung genügen, dann ist Vokabular gefragt. Grammatische Grundlagen und Idiome mal aussen vor …

Um auf die Überschrift zurück zu kommen …
Wer keine Vokabeln paukt, wird im spontanen Zwiegespräch immer händeringend nach Lösungen suchen. Wer Vokabeln zur Verfügung hat und deren Verwendung studiert, wird spontan reagieren können. Ob Brötchen kaufen oder abstrakte Abhandlungen.
Diese Gedanken taten sich heute aus zwei völlig unterschiedlichen Richtungen auf. Bevor man bei Olympia 100m Gold gewinnt, sollte man gehen lernen.

Die Gitarren-DI-Frage

14. Februar 2007

“Ich hatte auf einem Konzert gesehen, dass der Gitarrist eine DI-Box XY benutzt hat und das klang ganz gut.” So eine Frage hab ich seit Einführung des Modeling von Line 6 anno 1996 nicht mehr gehört. Entweder glüht die Röhre und die Membrane hupt in klassicher Manier oder man trägt in der einen Hand die Gitarre und in der anderen den POD zum Gig. Letzteres bedingt mit Rock’n’Roll-Attitüde …
Mit zwei Fragen kamen dann noch wichtige Details zu Tage. Bislang gab’s immer irgendein Mikro für den Gitarrenamp. Mangels Platz und/oder Equipment hing das Mikro auch immer einfach am Kabel vor dem Lautsprecher. Die wenigsten Standard-Mikros werden so richtig ausgenutzt. Von “Sound” kann keine Rede sein. Bei diesen Umständen scheint eine DI-Box als vernünftige Lösung durchaus als richtig. Immer der gleiche Klangcharakter in’s Pult …
Dann, als es um die Auswahl ging, stellte sich heraus, dass ein Hybrid-Amp (Röhren-Vor- und Transistor-Endstufe) der Auserwählte ist. hm … Lohnt die Anschaffung einer guten und teuren DI ?
Das e606 ist universell und braucht kein Stativ, hängt in seiner Position immer gleich vor’m Lautsprecher, kostet so viel, wie eine gute Gitarren-DI-Box und ist vor allen Dingen noch zu allen Schandtaten bereit, wenn “demnächst” ein Röhrenamp her soll.

Der gute Sound ist eine Kette von Gitarre, Verstärker, Lautsprecher, Luft und wiederum der Gitarre usw. Die physikalischen Eigenschaften der bewegten Luft ist ein entscheidender Faktor für den Sound. Wer ehrliche und emotionale Musik zur Entfaltung bringen möchte, muss die Luft zum Schwingen bringen.
Deswegen hilft nur ein Mikro !

Pinibel

12. Januar 2007

Eigentlich bin ich ja der Meinung, dass man Gebrauchsgegenstände auch als solche betrachten muss. Mitunter zeigt sich hier und da ein Schramme am Gegenstand und irgendwann erzählt dann z.B. eine Gitarre ihre Geschichte. Als ich heute dieses Griffbrett gezeigt bekam, dachte ich mir allerdings, wie kaputt wohl das Gehör des Besitzers sein muss. Mal abgesehen davon, dass ich (im übertragenen Sinne) in diesem Zustand nicht zum Arzt gehen würde … Mich machte die Frage stutzig, ob man vielleicht etwas an der Klampfe verbessern könne. “Irgendwie scheppert’s bei einigen Tönen!”
Ach was !!?
Ist es nicht notwendig, dass man die persönlichen Gebrauchsgegenstände zumindest versteht ? Man muss sie ja nicht selber gleich reparieren können !!
Schliesslich können auch 99 Prozent der Handy-Nutzerinnen auch ihr Gerät bedienen !!
Smmmsssssblaablablablblaaaablablablablablaablablaaablab… (to be continued)

“Ich hab’ im Internet gelesen …”

17. November 2006

Fein, denke ich mir, dann bist du ja jetzt schlauer und brauchst keine Hilfe mehr. Wer nicht will, der hat schon. Leider – oder zum Glück – ist das Netz (noch) nicht gefühlsecht, sonst gäbe es eine Menge menschliche Kontakte weniger.
Wie kann man der Überzeugung sein, dass eine persönliche Empfehlung weniger wert ist, als das, was das Forum im Netz ausspuckt ?
Konkret testet der Kollege einen Amp unter besten Voraussetzungen, nämlich direkt im Einsatz mit der Band. Besser geht’s nimmer. Das Ergebnis ist offensichtlich. Trotzdem giebt’s anschliessend eine Email, in der von etwaigen Unzulänglichkeiten die Rede ist. Zum einen hat der Amp beste Sounds wiedergegeben und zum anderen sollten diese Unzuläglichkeiten im Grenzbereich auftret en. Und dort spielt sich – zumindest in unserer Combo – nichts ab.

Infos zu beschaffen ist OK, aber bei individuellen Dingen, verlässt man sich doch auf die Erfahrung vor Ort. Einen wertvolleren Ideengeber wird man kaum finden.

Grauguss und die verheerende Wirkung auf den Ton

16. Oktober 2006

In der letzten Woche bzw. heute ging’s wieder mal um Tremolo-Blöcke. Mein Freund Didel tauschte bei einer Fender-Strat aus mexikanischer Fertigung den wirklich Ehrfurcht gebietenden Gussblock gegen einen sehr massigen Stahlblock aus. Seine Bestätigung folgte anschliessend: die eh schon gute Strat klang plötzlich, als hätte man alle Regler auf “11” gestellt.
Heute hatte ich eine Patientin auf dem Tisch, B.C. Rich Warlock Platinum Series, die wirklich nicht eine Minute Aufmerksamkeit verdient hatte. Aber dem enthusiastischen Einsteiger wollte ich seines Schwunges nicht berauben und versuchte, sein defektes Tremolo zu retten. Nebenbei: die Gitarre besteht aus hochwertigem Laminat-Holz, also schicht-verleimter Korpus. Das Holz ist wahrscheinlich südchinesische Sumpfeiche …
Naja, angeblich ist der Tremolo-Block “einfach so” gebrochen. Ermüdungsbruch, aha !
Da dieses Teil aber eine sehr spezielle Form hat, lässt es sich nicht gegen ein Standard-Ersatzteil tauschen. Ein Anruf beim deutschen Vertrieb Warwick / Markneukirchen brachte die Erkenntnis, dass es zwar (Standard-) Federn und (Standard-) Federblech sowie ein komplettes Tremolo-System als Teile gibt, aber eben nicht jenen Tremolo-Block.
Der Hobel an sich kostet einen Appel und ‘n Ei, wer sollte also auf die Idee kommen, 200 Schleifen in ein flach klingendes und zudem abgenutztes Brett zu investieren ? Niemand, ganz besonders enthusiastische Einsteiger nicht, die für 100 Schleifen gerade mal die Gitarrenwelt mit ihrem super Ebay-Deal aufmischen wollen !
Für 5 Euro habe ich aus der großen Sammelkiste einen Messing-Tremolo-Block ausfindig gemacht, der wenigstens an der Grundplatte zu montieren ist. So kann der geschickte Frickler seine Gitarre (eventuell) wieder spielbar bekommen, auch wenn ohne Jammerhaken-Attacken und Klemmsattel-Stimmstabilität. Denn die volle Funktionalität wird dieses Tremolo nicht mehr erreichen.

Wiederum ein dickes NEIN gegen die Flut an Billig-China-Importen, die von 12 bis Mittag halten und für die nicht mal ein Ersatzteil aufzutreiben ist, welches im Verhältnis zum Neupreis der Gitarre zu erstehen wäre.

Locker bleiben …

5. Oktober 2006

Die letzten drei Wochen waren so voll gepackt, dass Kleinigkeiten für einen Vulkanausbruch verantwortlich sind. Aber ich hatte mir geschworen die positive Energie dieses Sommers weiter zu tragen. Oder wie ? So konnte ich gerade der freundlichen Dame vom Ordnungsamt ebenso entgegen treten um ihr zu vermitteln, dass mir ihre Ansage am Hintern vorbei geht. Schließlich stand ich zum Entleeren des Kofferaums nach dem Wocheneinkauf vor der eigenen Haustüre !! Wo kommen wir denn hin, wenn ich mich mit schmalem Zeitfenster an Lieferanten-Zeiten halten muss ? Nix da …
Dann geh’ ich zum Entspannen mit meinem Töchterchen in’s Hallenbad zum Schwimmkurs.