Da mach’ ich mir die Mühe, um endlich die richtigen Lautsprecher im Amp zu montieren … Also, vor einigen Monden hatten es die originalen Lautsprecher in meinem Früh-Siebziger-Twin-Reverb es so richtig hinter sich. Die Sicken lösten sich in Wohlgefallen auf und so kam nur noch ein müdes Röcheln. Die Ersatz-Lautspecher waren damals schnell gefunden, aber es bot sich die Möglichkeit, sie mit einem beträchtlichen Gewinn weiter zu verkaufen. Ich war jung und brauchte das Geld … So fanden sich alsbald ein paar No-Name-Speaker in meinem Amp wieder, von denen ich immer dachte, dass sie zwar funktionieren (richtige Impedanz und Verdrahtung, harte Aufhängung, 1,5″ Spule), aber nicht das letzte Quentchen übertragen, bzw. nicht die notwendige Intensität hätten. Nach langem Hin-und-Her entschied ich mich zum Quasi-Original, dem Jensen C12K. Der wird beim ’65 Twin Reissue verbaut und klingt hervorragend.
Bei meinem Amp tat sich erstaunlicher Weise wenig: weder die Höhen klingelten wie die Glocken von Rom, noch die Bässe bollerten wie Kanonen. Das Mitten-Spektrum hat nun etwas mehr Reserven, aber alles in Allem bin ich etwas enttäuscht. Vielleicht brauchen sie ja etwas Zeit wie eine gute Gitarre …
Aber Ausnahmen bestätigen doch immer wieder die Regel. Heisst es doch, dass man mit dem Lautsprecher den Sound in eine komplett andere Richtung schieben kann.
Das bedeutet dann wohl, dass die No-Names richtig gute Speaker sind, wenn der “amtliche” Lautsprecher nicht sooo viel besser klingt …
Erstaunlich, welche Entdeckungen man immer wieder mal machen kann.