Archiv für Oktober 2006

Grauguss und die verheerende Wirkung auf den Ton

Montag, 16. Oktober 2006

In der letzten Woche bzw. heute ging’s wieder mal um Tremolo-Blöcke. Mein Freund Didel tauschte bei einer Fender-Strat aus mexikanischer Fertigung den wirklich Ehrfurcht gebietenden Gussblock gegen einen sehr massigen Stahlblock aus. Seine Bestätigung folgte anschliessend: die eh schon gute Strat klang plötzlich, als hätte man alle Regler auf “11” gestellt.
Heute hatte ich eine Patientin auf dem Tisch, B.C. Rich Warlock Platinum Series, die wirklich nicht eine Minute Aufmerksamkeit verdient hatte. Aber dem enthusiastischen Einsteiger wollte ich seines Schwunges nicht berauben und versuchte, sein defektes Tremolo zu retten. Nebenbei: die Gitarre besteht aus hochwertigem Laminat-Holz, also schicht-verleimter Korpus. Das Holz ist wahrscheinlich südchinesische Sumpfeiche …
Naja, angeblich ist der Tremolo-Block “einfach so” gebrochen. Ermüdungsbruch, aha !
Da dieses Teil aber eine sehr spezielle Form hat, lässt es sich nicht gegen ein Standard-Ersatzteil tauschen. Ein Anruf beim deutschen Vertrieb Warwick / Markneukirchen brachte die Erkenntnis, dass es zwar (Standard-) Federn und (Standard-) Federblech sowie ein komplettes Tremolo-System als Teile gibt, aber eben nicht jenen Tremolo-Block.
Der Hobel an sich kostet einen Appel und ‘n Ei, wer sollte also auf die Idee kommen, 200 Schleifen in ein flach klingendes und zudem abgenutztes Brett zu investieren ? Niemand, ganz besonders enthusiastische Einsteiger nicht, die für 100 Schleifen gerade mal die Gitarrenwelt mit ihrem super Ebay-Deal aufmischen wollen !
Für 5 Euro habe ich aus der großen Sammelkiste einen Messing-Tremolo-Block ausfindig gemacht, der wenigstens an der Grundplatte zu montieren ist. So kann der geschickte Frickler seine Gitarre (eventuell) wieder spielbar bekommen, auch wenn ohne Jammerhaken-Attacken und Klemmsattel-Stimmstabilität. Denn die volle Funktionalität wird dieses Tremolo nicht mehr erreichen.

Wiederum ein dickes NEIN gegen die Flut an Billig-China-Importen, die von 12 bis Mittag halten und für die nicht mal ein Ersatzteil aufzutreiben ist, welches im Verhältnis zum Neupreis der Gitarre zu erstehen wäre.

Locker bleiben …

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Die letzten drei Wochen waren so voll gepackt, dass Kleinigkeiten für einen Vulkanausbruch verantwortlich sind. Aber ich hatte mir geschworen die positive Energie dieses Sommers weiter zu tragen. Oder wie ? So konnte ich gerade der freundlichen Dame vom Ordnungsamt ebenso entgegen treten um ihr zu vermitteln, dass mir ihre Ansage am Hintern vorbei geht. Schließlich stand ich zum Entleeren des Kofferaums nach dem Wocheneinkauf vor der eigenen Haustüre !! Wo kommen wir denn hin, wenn ich mich mit schmalem Zeitfenster an Lieferanten-Zeiten halten muss ? Nix da …
Dann geh’ ich zum Entspannen mit meinem Töchterchen in’s Hallenbad zum Schwimmkurs.